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Sonne in Brauntönen

Heute ist Maria Lichtmess. Und, habt Ihr auf die Uhr geschaut? Ich habe es zugegebenermaßen vergessen, aber es ist auf jeden Fall deutlich länger hell. Richtiges Frühlingswetter haben wir deshalb immer noch nicht, aber wenigstens gestern habe ich mir eine deutliche Frühlingsnote in der Luft eingebildet. Die Vögel piepsen zum Teil auch schon sehr unternehmungslustig. Föhnluft macht’s möglich, zumindest bei uns im Voralpenland.

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Mein heutiger Pflanzengruß ist weder grün noch bunt, hat aber auf seine eigene Art auch seinen Reiz. Dank der relativ milden Witterung steht die Sonnenblume immer noch und strahlt in dezenten Brauntönen, ab und zu dekoriert mit einem weißen Winterkäppchen. Die Vögel schauen immer wieder mal vorbei, nehmen sich eine Wegzehrung mit und verstreuen auf diesem Weg neue Sonnenfreuden für den kommenden Sommer. Da kann der Frühling kommen.

Mistelland

Das neue Jahr ist nun schon wieder ein paar Tage alt. Wie schnell das immer geht: Eben noch Weihnachts- und Silvesterglanz und spätestens ab morgen wieder normaler Alltag, jedenfalls für die meisten von uns. Steht Euer Christbaum noch oder habt Ihr schon „geKNUTet“? Früher behielt man den Christbaum bis zum Lichtmesstag am 2. Februar, aber das machen wahrscheinlich nur noch die wenigsten. Ab Lichtmess soll das Tageslicht gemäß einem alten Sprichwort übrigens schon wieder um eine Stunde länger dauern als noch zur Wintersonnwende. Na, da schauen wir am 2.2. alle auf die Uhr, wenn es dunkel wird. Wäre doch toll, wenn das stimmen würde.Misteln_Baumkrone

Die Rauhnächte neigen sich mit dem heutigen Dreikönigstag dem Ende zu, das alte Jahr ist abgeschlossen – es kann wieder losgehen. Zum Arbeitsbeginn spendieren uns die kahlen Bäumen einen freien Blick auf die grünen Kugelsterne, die scheinbar schwerelos in den jetzt kahlen Baumkronen schweben. Ich wohne offenbar in einer mistelreichen Gegend und frage mich immer wieder, wieso die Schmarotzerpflanzen (na gut, Halbschmarotzer) sich hier über einige Quadratkilometer hinweg so gut verbreiten konnten. Irgendwie scheinen der Laubholz-Mistel (Viscum album) das Klima und die Baumarten (Pappel, Linde, Obstbäume) gut zu gefallen.

Misteln_BaumreiheTannen-Misteln (Viscum abietis) oder Kiefern-Misteln (Viscum laxum) sind mir bislang noch nicht aufgefallen, aber in den immergrünen und meist auch höheren Wirtsbäumen lebt es sich auch versteckter. Ich nehme an, das vergleichsweise gehäufte Vorkommen hat was mit der hohen Luftfeuchtigkeit zu tun, die hier nebelbedingt oft herrscht. Und vielleicht gibt es hier einfach auch viele Misteldrosseln, die die Samen verbreiten? Möglich. Mal schauen, ob ich diesem Geheimnis irgendwann mal auf die Spur kommen kann.